‚Exquisit für Kenner, originell und essenziell unter den anderen Werken des Autors,
le die Sammlung der ‚Herbstblätter‘ ist auch im perfekten Einklang mit diesem Jahrhundert der
de verwirrten Erneuerung‘, schrieb Sainte-Beuve.
Hugo, Victor. Les feuilles d’automne.
Paris, Eugène Renduel, 1832.
In-8 von (2) Bl. falsches Titelblatt und Titel, xiii S., einschließlich eines Frontispizes, (1) Bl. (zweites falsches Titelblatt), 387 S., (2) Bl. Inhaltsverzeichnis. Einige Stockflecken. Halbhellbrauner Lederband, glatter Rücken mit breiter golddes Roullettierung oben und unten sowie zahlreichen Gold- und Kaltlinien, Titelschilder und Bandnummerierung in auberginen Vachetteleder, gesprenkelte Schnitte. Einband der Zeit, signiert Thouvenin.
204 x 127 mm.
Seltene Originalausgabe „nur auf 500 Exemplare limitiert“ (Clouzot, 145).
Carteret, I, 403; Vicaire, IV, 272.
„Selten ohne Editionsvermerk“ betont Clouzot.
„„Es wurden einige sehr seltene Exemplare auf großem Papier gedruckt, deren Anzahl unbekannt ist … Ein zentrales Werk unter den Gedichten von Victor Hugo, sehr selten, in schönem Zustand.“ (Carteret).
„Sammlung von Gedichten von Victor Hugo, die ‚Lieder des Zwielichts‘ und ‚Strahlen und Schatten‘ vorausgeht. Der Charakter dieser Sammlung scheint vom Autor selbst im Vorwort definiert zu sein: ‚Herabgefallene Blätter, tote Blätter, wie alle Herbstblätter. Dies ist keine Lyrik von Tumult und Lärm; es sind geheime und ruhige Verse, Verse, wie jeder sie macht oder träumt, Verse der Familie, des häuslichen Herdes, des Privatlebens; Verse aus dem Inneren der Seele. Es ist ein melancholischer und resignierter Blick, der hier und da auf das geworfen wird, was ist, vor allem auf das, was war. Es ist das Echo dieser Gedanken, oft unaussprechlich, die in unserem Geist durch die tausend Objekte der Schöpfung geweckt werden, die um uns herum leiden oder dahinsiechen: eine Blume, die vergeht, ein Stern, der fällt, eine Sonne, die untergeht, eine Kirche ohne Dach, eine Straße voller Gras […]‘. Niemals war Victor Hugo glücklicher im Ausdruck, zärtlicher und wahrer als wenn er von seiner Kindheit spricht. Die Anmut, die Spiele der Kinder, die Reue, die familiären Zuneigungen, wurden von diesem Dichter nie mit so viel Gefühl besungen […] Diese Verse stammen aus dem Jahr 1830; Victor Hugo war also 28 Jahre alt, als er sie schrieb. Musste er schon in die Tiefe aller Dinge eingetaucht sein, um vor der Zeit diese bitteren Früchte hervorzubringen! Auch konnte sich diese außergewöhnliche Seele trotz der Geständnisse im Vorwort nicht mit einer Lyrik rein intimistischer Art begnügen. […] Mit einem Wort, seine außerordentlichen Talente als Maler, sein Bedürfnis nach Großartigem, nach Epik können sich nur dann freien Lauf lassen, wenn er den kleinsten Erinnerungen und Umständen seines Lebens einen heroischen Charakter, eine beispielhafte Bedeutung verleiht […] So antwortet auf die weiche und zarte Stimme von Lamartine diese leidenschaftliche und rauhe Stimme: Der Legitimist von 1820 bereitet sich darauf vor, zum Sänger der großen historischen Erschütterungen zu werden, der Dichter der Tragödie der Völker. Auch endet diese ‚ruhige‘ Sammlung mit einer apokalyptischen Vision Europas, das noch unter der Tyrannei erzittert und sich bereit zur Revolte macht. Sainte-Beuve urteilte über ‚die Herbstblätter‘ ‚Exquisit für Kenner, originell und essenziell unter den anderen Werken des Autors, die Sammlung ‚Herbstblätter‘ ist auch im perfekten Einklang mit diesem Jahrhundert der verwirrten Erneuerung‘. Der Stil, der Rhythmus haben hier ihre volle Perfektion erreicht. Der Dichter hat sich in Leichtigkeit und Natürlichkeit übertroffen. Unter den berühmt gewordenen Gedichten muss ‚Gebet für alle‘ genannt werden, das Seiten von seltener Schönheit enthält […]“ (Dictionnaire des Œuvres, III, S. 89-90).
Sehr schönes Exemplar, erhalten in seinem eleganten, signierten zeitgenössischen Einband, eine sehr seltene Bedingung für diese gesuchte Originalausgabe.