LACROIX, Paul. Ludwig XII. und Anne de Bretagne. Chronik der Geschichte Frankreichs. Werk illustriert mit 14 Chromolithographien, 15 großen Kupferstichen außerhalb des Textes und etwa 200 Zeichnungen im Text nach Originalen aus der Zeit. Paris, Georges Hurtrel, 1882.
Großformat (In-4) von (3) Blättern, 1 Porträt, iv S., (2), 642, 29 Tafeln außerhalb des Textes, davon 14 in Farben und 1 auf Doppelseite. Gebunden in Halbleder Havanna mit Ecken, Rücken mit erhabenen Bünden fein verziert, nicht beschnitten. Einband der Zeit.
290 x 198 mm.
Erstausgabe dieses sehr schönen Bandes, der der Geschichte von König Ludwig XII. gewidmet ist. Katalog Pichon, Nr. 4068.
Exemplar Nr. 3, eines der 30 Vorzugsexemplare auf Japanpapier.
« Für 30 Fr. veröffentlicht. Außerdem wurden 200 Exemplare auf Velinpapier in der Wasserturme, zu 60 Fr.; und 30 Exemplare auf Japanpapier zu 200 Fr. gedruckt.. » (Vicaire, Handbuch des Bücherliebhabers des 19. Jahrhunderts, IV, 858)
Paul Lacroix hatte begonnen, eine Geschichte des 16. Jahrhunderts in Frankreich zu verfassen, die 34 Bände umfassen sollte, und deren die ersten vier Oktavbände 1834-1835 gedruckt wurden. Leider wurden diese vier Bände, die nur die Herrschaft von Ludwig XII. umfassten, beim Brand der Lagerhäuser in der Rue du Pot-de-Fer zerstört und das Werk wurde somit unterbrochen.
« Für diese 34 Bände wären neun oder zehn Jahre notwendig gewesen, zehn Jahre unermüdlicher und unaufhörlicher Arbeit. Ich hatte alle existierenden Originaldokumente gesehen, die sich auf die sieben Herrschaften beziehen, die ich zu beschreiben und darzustellen bêbsichtige: Bücher, Manuskripte, Miniaturen, Stiche, Denkmäler, … Nachdem ich fünf oder sechs Bände dieser ‘Geschichte’ fertiggestellt hatte, war ich bereit, sie zu veröffentlichen; ich hatte sogar die drei oder vier ersten Bände drucken lassen… und ich war voller Eifer, Mut, Hingabe, um mein Werk fortzusetzen, als die Ausgabe der bereits gedruckten Bände vollständig in einem Brand zerstört wurde. Diese Bände, die einzigen, die das Licht der Welt erblickt haben, sind so selten geworden, dass niemand der gegenwärtigen Generation sie kennt oder auch nur ihre Existenz ahnt. Es sind diese Bände, es sind die Manuskripte meines Werkes, die ich nach einem Schweigen, nach einem Vergessen von 45 Jahren in das Licht rücken zu lassen glaube, umso mehr als diese Manuskripte und Bände das gesamte Leben, die gesamte Herrschaft von Ludwig XII. enthalten, eine der am wenigsten bekannten und zugleich interessantesten Herrschaften der Geschichte Frankreichs. Es ist die Geschichte, es ist die Chronik des guten Königs Ludwig XII., Vater des Volkes, und der guten Königin Anne von Bretagne. » (Paul Lacroix, Vorwort).
« Paul Lacroix (1807-1884), französischer Polygraph, bekannt unter dem Pseudonym P.-L. Jacob Bibliophile, war bereits Literat auf den Schulbänken. Er führte gleichzeitig die leichte mit der anspruchsvollen Literatur, wie man damals sagte, zusammen. Er schrieb auf der einen Seite Romane und auf der anderen Geschichtsbücher, dann vermischte er die beiden Genres in mehreren Veröffentlichungen. Seine ersten Romane hatten Erfolg und machten Schule. 1842 gründete er mit M. Thoré ‚L’Alliance des Arts‘, mit dem Ziel, durch gute Kataloge die künstlerischen und literarischen Schätze in privaten Sammlungen bekannt zu machen und somit die Interessen von Buch- und Kunstliebhabern zu fördern. 1848 wurde er in die Kommission für historische Denkmäler berufen, die in der Nähe des Innenministeriums gegründet wurde. Mehr als zehn Jahre lang verfolgte er die Reform der Königlichen Bibliothek und schlug einen Plan zur Neuorganisation dieser großen Einrichtung vor. 1855 wurde er zum Konservator der Arsenal-Bibliothek ernannt. » (Neue Allgemeine Biographie, XXVIII, 595-602)
Die prächtige Illustration besteht aus einem porträtierten Kupferstich von Paul Lacroix durch A. Lalauze, aus 29 Tafeln außerhalb des Textes (14 Chromolithographien und 15 große Stiche) und etwa 200 Zeichnungen im Text nach Originalen der Zeit.
Prachtvolles Exemplar der Luxusauflage auf ausgezeichnet erhaltenem Japanpapier.
